Bildungswochenende in der Schweiz

Liebe Jugendliche, Lieber Jugendlicher

Sarah (katholisch) und Jasmin (protestantisch) unterhalten sich nach der Schule. Jasmin: „ Hey Sarah, hast du Lust am Samstag mit mir ans Freudenmahl mitzukommen? Weisst du, dort herrscht nämlich immer eine super Stimmung, alle sind gut drauf und es ist so richtig cool, Jesus so nahe als Freund zu begegnen!

Vielleicht hast du auch schon mal eine solche Einladung erhalten. Kling ganz schön verlockend, nicht wahr!?

Das letzte Bildungswochenende behandelte genau dieses Thema:“ 500 Jahre Reformation-Ein Grund zum Feiern?“. Pater Schmidberger zählte uns zuerst die Gründe für dessen Aufkommen auf. Die Grundeinstellung  Luthers ist, dass die menschliche Natur durch die Erbsünde radikal verdorben ist; d.h. nicht nur verletzt, wie für uns Katholiken, sondern vollständig kaputt.  So tief war Luther von dieser deprimierenden Idee überzeugt, dass er selber behauptete: Der Gerechte sündigt in jedem guten Werk. Es ist für Luther z.B eine Sünde Almosen aus Barmherzigkeit zu geben, da dieses Werk aus einer verdorbenen Natur kommt.

Was bedeutet das schlussendlich? Die Menschen sind einfach Spielzeuge in den Händen Gottes. Sie können daher nicht für ihr eigenes Heil mitwirken. Das heisst also, dass es schon im Voraus bestimmt ist, ob jemand  in den Himmel kommt oder verdammt wird.

Das ist doch schon eine verrückte Einstellung, findest du nicht auch?

Na ja, der Luther kritisierte genau aus diesem Grund das Sakrament der Beichte: Wenn der Mensch radikal verdorben ist, kann dieses Sakrament die Seele nicht grundsätzlich reinigen. Der Mensch bleibt ein verdorbener Sünder. Gott streut aber ein bisschen Pulver auf den Menschen, damit er wie unter einem Mantel zugedeckt wird. Das Sakrament ist dann lediglich ein Zeichen der Versöhnung mit Gott. Die Ehe bezeichnete er als „ ein rein weltlich Ding“.

Luther hoffte sehr, dass seine Lehren Gehör finden bei den Juden. Diese aber wendeten entschlossen den Kopf von ihm. Dies löste bei Luther einen furchtbaren Hass auf die Juden aus. Bei den Islamisten aber war es gerade umgekehrt. Luther übte ihnen gegenüber eine grosse „ Liebe“ aus, da sie seine Lehren gut fanden.

Du fragst dich jetzt sicher, wie die katholische Kirche darauf reagierte. Es war so:

1545 wurde unter Papst Paul III. das Konzil von Trient einberufen, welches bis 1563 dauerte. Es war ein fantastisches Werk der Verteidigung der katholischen Lehre gegen die Irrtümer Luthers.

Der Himmel schickte viele Heilige. Vielleicht kommt dir einer  in den Sinn der aus dieser Zeit stammt. Ich helfe dir ein wenig: Da gab`s zum Beispiel die Hl. Theresia von Avila, der Hl. Karl Baromäus, der Hl. Fidelius von Sigmaringen, der Hl. Petrus Canisius oder der Hl. Ignatius von Loyola, welcher den Jesuitenorden gründete. Dieser Orden konzentrierte sich besonders auf 3 Aufgaben: Das Predigen von Exerzitien, die Seelenführung und die Erziehung der Jugend.

1531 fand die Muttergotteserscheinung in Guadalupe statt.

Am Sonntag besuchten uns 2 Konvertiten der KJB Stuttgart und berichteten uns über die Geschichte ihrer  Bekehrung zum Katholizismus, welche bei beiden über mehrere Jahre ging. Sie machten uns klar, dass dies ein grosser Schritt war, welcher viel Mut forderte. Was beide sehr betonten und immer wieder zum Ausdruck brachten, waren die Schätze, welche die Katholische Kirche besitzt: Die Sicherheit der katholischen Beichte, welche alle Sünden nachlässt und nicht eine unbefriedigende und unsichere Selbstüberzeugung, dass Gott vergibt, wie die Protestanten dies denken. Auch die Stille im hl. Messopfer und in der Sakramentsandacht und nicht ein zerstreuter Gottesdienst, vollgestopft mit Rockbands, Gefühlen „ Heilswundern“ und Hysterie; das Treffen mit Jesus in der Kommunion und nicht nur ein fades Schauspiel des Abendmahles. Noch mehr Schätze unterscheiden uns von den Protestanten: Die grosse Hilfe und Stütze Mariä, Das Beispiel der Heiligen, der Rosenkranz, die Sicherheit einer unfehlbaren Autorität…

All dies haben die Protestanten durch die Reformation Luthers verloren.

Dieses Bildungswochenende war für alle sicherlich sehr lehrreich, brennend aktuell und hochinteressant.

Vielleicht fällt es dir, liebe Jugendliche, lieber Jugendlicher leichter, wie Sarah auf die Einladung von Jasmin reagieren kann. Denn im Glauben geht`s nicht um Gefühle und das eigene Ego, sondern vielmehr um ein sakramentales Leben, wahres Apostolat, Vertrauen auf Gottes Hilfe, Opferbereitschaft, Gebet zur eigenen Heilung und für viele anderen Seelen.

Der Besuch eines Freudenmahls der charismatischen Protestanten kann zwar eine aufregende Erfahrung sein mit vielen Emotionen, am Ende aber bleibe ich enttäuscht und unerfüllt. Kein ernstes, religiöses Ideal, keine dauerhafte Beziehung zu Gott wird dadurch längerfristig gestärkt , ganz im Gegenteil!

Im Gebet verbunden, Gelobt sei der Christkönig und die Allerheiligste Jungfrau Maria!