„Herzensfreude, Wonne, Lust ist Wein, zur rechten Zeit mit Maß getrunken“ (Sirach 31,28). Wie so viele Aussagen der heiligen Schrift erweist sich auch diese heute noch als wahr. – Spätestens am 8. Dezember 2018, als die KJB-Gruppen Stuttgart, Reutlingen und Kochendorf im Stuttgarter Weihnachtsmarkt zu einer Apostolatsaktion zusammenkamen. Dort empfahl Pater Lorenzo den Jugendlichen Glühwein, um die Hemmschwelle vor dem offenen Bekenntnis zum katholischen Glauben zu senken. Davor hatten diese sich in der St.-Eberhardskirche in Stuttgart versammelt, um für sich und die Menschen, die sie erreichen wollten, den Rosenkranz und die KJB-Gebete zu beten.
Was die materiellen Mittel des Apostolats angeht, war die Kirche oft erfinderisch: Sei es die geistliche Musik, mit der die Jesuiten südamerikanische Indianer anlockten, um sie gegen die Sklavenjäger zu verbünden. Seien es die Schwerter der Aufständischen der Vendée, welche sich weigerten, in der Revolutionsarmee zu dienen und welche die Republikanischen Garden angriffen. Seien es die Gewehre der Cristeros, die in Mexiko gegen die marxistische Regierung rebellierten. Seien es die Steine, mit denen Aktivisten vom „Kreuzkampf“ im Oldenburger Münsterland SA-Sturm- und Truppführer bewarfen. Und doch befruchten derlei Mittel – Musik, Schwerter, Gewehre, Steine und eben auch unser Glühwein – nicht von sich aus das Apostolat, sondern aus dem Gebet heraus, das man zur größeren Ehre Gottes für die Seelen darbringt, für die man verantwortlich ist.
Im Vertrauen auf diese Macht des Rosenkranzgebetes gingen die KJBler in Dreier- und Vierergruppen auf den Weihnachtsmarkt. Dort machten sie unter den Passanten eine Umfrage, die Fragen wie die Bedeutung von Weihnachten für den einzelnen und die Existenz einer wahren Religion erfasste. Auch die Wundertätige Medaille und die zugehörigen Flyer wurden verteilt. Nachdem die Jugendlichen die Fragen beantworten lassen hatten und auf dem Weihnachtsmarkt gebummelt waren, kamen sie am Bahnhof zusammen, um den Abend in einem asiatischen Restaurant ausklingen zu lassen. Erfüllt mit vielen unterhaltsamen, lustigen, lehrreichen, tiefgehenden Gesprächen, machte der Trupp sich auf den Nachhauseweg. Es hat wohl kein Krieger eine beständigere Zufriedenheit als der, der in seinen Kampf die Erfüllung der Gebote des mächtigsten und gütigsten Königs erkennt.