Glauben im Alltag – Die Sonne der Liebe Gottes

Unsere Reihe „Glauben im Alltag“ geht weiter. Nachdem uns Irina über Ihre Erfahrungen mit einem Profifußballer erzählt hat, berichtet uns Filumena (22), was mit der Liebe Gottes alles möglich ist.

Die Sonne der Liebe Gottes

Es war wieder einer dieser ganz normal stressigen Arbeitstage mit ganz normal genervten und teils mies gelaunten Kollegen, die sich darüber beschwerten, dass draußen die Sonne schien und wir hier schuften durften.

Es waren aber auch unsere ganz normalen Patienten da, die auch ganz nachvollziehbar besorgt, genervt und teils verzweifelt waren durch ihre Schicksale und ihr Leid und noch dazu schien draußen die Sonne und man wollte ja lieber draußen sein und hätte außerdem gerne ein unbeschwertes Leben! Auch diese Fraktion war deshalb nicht wirklich gut gelaunt.

So, und dann war da noch ich… eigentlich recht gut gelaunt zwischen nicht-enden-wollender Arbeit, mies gelaunten Kollegen und überbesorgten Patienten. Ach und die Sonne draußen war ja auch noch da… 

Und was mache ich jetzt?   Meine gute Laune ist hier eigentlich fehl am Platz?! Na ja, ich habe doch einen Grund, den die anderen vielleicht nicht haben?… 

„Beständig habe ich den Herrn vor Augen. Ist er zu meiner Rechten, so wanke ich nicht. Darum freut sich mein Herz und jubelt mein Gemüt; auch mein Leib kann sorglos ruhen.“ Ps. 16,8-9

Mein Entschluss stand fest: ich will es anders machen! Ich werde mich freuen, dass ich das Glück habe arbeiten zu dürfen, ich werde mich freuen, dass ich die Gelegenheit habe meinen Mitmenschen Gutes zu tun und über die draußen scheinende Sonne wollte ich mich sowieso schon freuen, auch wenn sie draußen ist und ich drinnen!

Aber meine Kollegen und Patienten sahen keinen Grund zur Freude. „Das Leben ist so unfair.“ sagte mir jemand mit schiefer Miene im Vorbeigehen, den Blick zum großen Fenster gerichtet, durch das uns fröhlich die Sonne zulächelte.

Aber ich wusste den Grund zur Freude und den Grund für die gute Laune: Gott liebt uns unendlich und möchte, dass wir ihn wiederlieben und seine Liebe an unseren Nächsten weitergeben. Er hat es uns sogar aufgetragen: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Gal.6,2

Ein weiterer Gedanke kam mir noch:„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Mt. 25,40 Was ist das doch für ein tröstlicher Gedanke! Alles was mir heute an Leid, Stress und Unzufriedenheit begegnet, kann ich in durch meine Handlungen wieder in Liebe umwandeln. Indem ich freundlich bin, indem ich hilfsbereit bin, indem ich für meinen Mitmenschen bete, auch indem ich nur ein Lächeln schenke … Durch die Liebe, die ich ihm schenke, kann ich sogar Gott meine Liebe zurückschenken, der mich unendlich liebt und mich mit seinem Tod erlöst hat. Was für ein Grund zur Freude! 

Nein, ich will definitiv nicht mitmachen beim Schlechtreden über andere, beim Zurückmaulen wegen eines  unfreundlichen Wortes und beim mürrischen Umgang mit meinen Patienten; denn: „Lass dich nicht überwinden vom Bösen, sondern überwinde mit dem Guten das Böse!“ Röm. 12,21

Leicht ist das natürlich nicht immer… Aber jeder kann den Segen spüren, der auf dieser Anstrengung liegt. Am Ende meiner Schicht sagte eine Kollegin zu mir „Ich weiß nicht, wie du das machst… Wie kannst du immer so freundlich zu allen sein, auch wenn sie nicht freundlich zu dir sind? Du verbreitest immer Liebe und Sonnenschein, wenn du da bist.“Ich habe ihr erzählt warum – und mich gefreut, dass ich mit Gottes Hilfe die Sonne von draußen nach drinnen holen durfte.