Rundbrief

Liebe Jugendliche!

Im kommenden Jahr feiern wir den 125. Todestag von der hl. Theresia von Lisieux. Ein Anlass, um einerseits dieser kleinen Heiligen die Ehre zu erweisen, aber auch eine Gelegenheit, uns etwas näher mit ihr auseinanderzusetzen, um so von ihr zu lernen, denn unaussprechlich reichhaltig ist ihr – wenn auch nur kurzes Leben und Wirken für uns in der heutigen Zeit!

Im Leben eines jeden Christen dreht sich doch vieles um die Heiligung, zumindest wirft sie für so manche einige Fragen auf und drängt sie zum Versuch, den unmöglichen Spagat zwischen Welt und Gott zu schlagen – ein Versuch, der sich letztendlich als unmöglich erweisen wird.

Wie kann ich als Christ in der heutigen Welt bestehen, die verschiedenen Gebote beachten, Tugenden üben…? Wie kann ich mich trotz dieser Gebote, die die Welt als Einschränkung sieht und als solche verachtet, meines Lebens erfreuen? Oder: ist das überhaupt möglich…?

Die hl. Theresia beantwortet uns diese Fragen!

Um es vorwegzunehmen: Es ist tatsächlich möglich, sich über das Leben zu freuen! – Ja, vielmehr: es wäre sogar einfach!

Das Geheimnis hierfür besteht nicht in einem unmöglichen Spagat, sondern letztens in der unendlichen Liebe Gottes, mit der er jeden einzelnen Menschen liebt! „Jede einzelne Seele ist unersetzlich und Gegenstand der besonderen Liebe Jesu“ Die hl. Theresia hat das erkannt und dadurch ihre Berufung gefunden – „Endlich habe ich meinen Beruf gefunden! Mein Beruf ist die Liebe!“

Es ist wahr, dass Theresia eine Karmelitin war und als solche ihr Leben ganz dem lieben Gott auf eine ganz besondere Art hingeopfert hat. Es geht nicht darum, dass jeder Mensch sich auf genau diese Weise heiligen muss, dazu bedarf es einer besonderen Erwählung. Die heilige Theresia eröffnet uns aber ein Geheimnis, den sogenannten „kleinen Weg“ – ein Weg, der von jedem begehbar ist, ganz egal wie groß, stark oder vollkommen er bereits ist, oder in welchem Zustand er sich befindet!

„Wir müssen nicht an einem besonderen Ort sein, um uns zu heiligen.“ Zur Heiligung reichen einfache Mittel. Es ist nicht schwierig, heilig zu werden: Der kleine Weg ist ein unkomplizierter Weg!

Mit diesem kleinen Weg wollen wir uns dieses Jahr eingehender beschäftigen, um auf diese Weise die Schönheit unserer Berufung zu erkennen oder neu zu entdecken, und auch unseren Mitmenschen daran teilhaben zu lassen.

Mit priesterlichen Segensgrüßen,

P. Elias Stolz