Unser Ziel
Das soziale Königtum Christi
„Ohne Glaube ist es unmöglich, Gott zu gefallen.“ (Hebr. 11, 6)
Die Katholische Jugendbewegung will dem wahren, unveränderlichen Glauben treu bleiben und ihn aus Liebe zu Jesus Christus und seiner heiligen Kirche wieder aufleuchten lassen. Der Glaube ist das Lebensprinzip der gesamten Kirche, Grundlage eines jeden christlichen Lebens. Ihn zu verteidigen und unverkürzt und unverwässert weiterzugeben, ist darum unsere erste Pflicht.
Dabei schöpft die KJB ihre Haltung und ihre Initiativen aus der Gesellschaftslehre der Päpste, insbesondere aus den Enzykliken Immortale Dei von Leo XIII., Quas primas, Casti connubii und Divini illius Magistri von Pius XI.
Aus diesem Glauben heraus will die KJB an der Erneuerung der Sitten und an der Heranbildung charakterfester junger Menschen für ein christliches Leben arbeiten. Sie wird durch die innere Erneuerung junger Menschen und ihrer Umgebung mithelfen, das Königtum Jesu Christi in alle Bereiche der Gesellschaft hineinzutragen. Dies ist von größter Bedeutung angesichts der Glaubenskrise.
Glaubenskrise
„Seid wachsam, steht fest im Glauben!“ (1 Kor. 16, 13)
Die katholische Kirche steht in einer tiefgreifenden Krise. Liberale Denk- und Bewertungsmuster in Theologie und Philosophie beherrschen das kirchliche Leben und führen zu einer verwirrenden Vielfalt von Lehrmeinungen unter den Theologen. Grundlegende Wahrheiten des Glaubens werden in Frage gestellt und relativiert. Die Hirten schweigen in erschreckender Weise angesichts gesellschaftlicher Verbrechen und moralischer Verirrungen.
Eine falsch verstandene Nächstenliebe und Brüderlichkeit macht die Heilsbotschaft Christi zunichte und führt die Seelen in die Irre. Die Folge davon ist ein moralischer Niedergang.
Moralischer Niedergang
„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet?“ (Mt. 16, 26)
Mit dem Verlust des Glaubens haben viele Menschen auch Ziel und Halt im Leben verloren. Sie sehen keinen gottgegebenen Sinn des Lebens und suchen mehr das Vergnügen des Augenblicks, anstatt an ihr Seelenheil und an die Ewigkeit zu denken.
Die Konsum- und Spaßgesellschaft hat Sinn und Empfinden für Wahrheit, Gerechtigkeit, Reinheit und Natürlichkeit weithin ausgelöscht. Materialismus und Profitgier, Hochmut und Selbstvergötterung, Sinnlichkeit und Unkeuschheit bis zur widernatürlichen Sodomie, Abtreibung und Euthanasie sind das alltägliche Erscheinungsbild der Gesellschaft. Die von Gott gesetzte Ordnung wird von der Öffentlichkeit abgelehnt und widernatürliche Lebensweisen werden proklamiert.
Dem setzen wir zwei Ideale entgegen:
1. Christliche Persönlichkeit
„Das eben ist der Wille Gottes, eure Heiligung.“ (1 Thess. 4, 3)
Wir sind uns bewusst: In dem Maße, wie wir uns Christus schenken, ihn lieben und ihm dienen, werden wir selbst reiner und heiliger. Unser Streben gilt der Formung der christlichen Persönlichkeit: entschieden, selbständig und froh. Unser Ziel ist es, einzig von dem Wunsch beseelt zu sein, Gottes heiligen Willen zu erfüllen.
Allerdings setzt dies den entschiedenen Kampf in uns selbst gegen die verhängnisvollen Folgen der Erbsünde und persönlicher Verfehlungen voraus: Überwindung von Trägheit, Egoismus und Gleichgültigkeit, von Sinnlichkeit und Geltungssucht. Jede echte Erneuerung von Kirche und Gesellschaft beginnt in uns selbst, in unserem eigenen Leben.
Wir möchten Ebenbilder und Werkzeuge Christi sein, damit er durch uns sein Reich in der Gesellschaft errichten und so die Welt zum Vater heimführen kann.
2. Tätige Nächstenliebe
„Über alles aber habt die Liebe. Sie ist das Band der Vollkommenheit.“ (Kol. 3, 14)
Aus Liebe zu Gott und den Menschen wollen wir aufgeschlossen und wach sein für die leibliche und seelische Not unserer Mitmenschen. Wir bemühen uns, die Verhaltensweisen und Aussagen anderer, mit denen wir selbst nicht übereinstimmen, zu verstehen. Wir versuchen, uns in ihre Fragen und Probleme hineinzudenken, um ihnen dann in Liebe weiterzuhelfen.
Nach den Worten Jesu: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt. 25,45), möchten wir tatkräftig mithelfen, körperliches und seelisches Leid in unserer Umgebung zu lindern (Zeit haben für andere, Rat geben, Kranke besuchen, Geld spenden usw.). Die sieben Werke der leiblichen und geistigen Barmherzigkeit sind uns dabei Richtschnur.
Unsere vornehmste Aufgabe wird es sein, viele Seelen zu Gott zurückzuführen. Dies geschieht durch unser vertrauensvolles Gebet und Opfer, durch unser christliches Vorbild in Familie, Schule und Beruf und – wo es angebracht ist – auch durch unser Wort.
„Wir wollen kämpfen für das Königtum Jesu Christi.“
Pater Franz Schmidberger
im Gründungsvortrag der KJB am 6. Januar 1977 in St. Pelagiberg