Unsere Mittel
1. Säule: Gebet
„Christus hat sich für uns als Opfergabe hingegeben.“ (Eph. 5, 2)
Das Einswerden mit Christus, d.h. gleichförmig zu werden mit dem Willen des Vaters, vollzieht sich zuerst durch das Gebet.
- Wenn möglich, so wollen wir auch werktags die hl. Messe mitfeiern, die wahre Erneuerung des Kreuzesopfers Jesu Christi. Das hl. Messopfer soll der Mittelpunkt unseres Lebens sein und in lebendiger Verbindung zum Alltag stehen.
- Der häufige Empfang der Sakramente gibt uns die Kraft, als junge Christen zu leben (regelmäßige Beichte, öftere hl. Kommunion).
„Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet.“ (Mt. 26, 41)
- Das Gebet ist das Sprechen der Seele mit Gott. Dabei stehen Hingabe und Liebe über den Worten. So bemühen wir uns vor allem um das innere Gebet (tägliches Morgen- und Abendgebet, häufige Stoßgebete).
- Wir wissen uns untereinander besonders durch die drei KJB-Gebete verbun- den, die wir uns für jeden Tag vornehmen: „Weihe des Menschengeschlechtes an das heiligste Herz Jesu“, „Jungfrau Muttergottes mein…“ und „Zu dir, seliger Josef…“.
- Die tägliche Betrachtung über Leben und Lehre Jesu soll uns helfen, den Hei- land immer besser kennen und lieben zu lernen.
- Wir streben danach, täglich den Rosenkranz zu beten. Er nimmt einen besonderen Platz in unserem Gebetsleben ein, denn er ist gebeteter Glaube.
- Tägliche Wachestunde (8 – 9 Uhr): Alles, was diese Stunde an Freud und Leid mit sich bringt, opfern wir auf für unsere Jugendbewegung, für die Sorgen jedes Einzelnen, wie auch für die Anliegen der ganzen heiligen Kirche. In dieser kurzen Zeitspanne wollen wir uns einüben, damit nach und nach unsere ganze Arbeit während des Tages zum Gebet werden kann. Zugleich wissen wir uns dadurch innerhalb der KJB miteinander verbunden.
- Die regelmäßige Teilnahme an den fünftägigen Exerzitien des hl. Ignatius führt uns die Notwendigkeit unserer Selbstheiligung vor Augen und zeigt uns, wo die wahren Werte des Lebens liegen.
2. Säule: Bildung
„Das aber ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus.“ (Joh. 17, 3)
- Grundlage unserer Weiterbildung ist der Katechismus als die systematische Zusammenfassung der Lehre der katholischen Kirche.
- Christus ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Durch häufiges Lesen in der Hl. Schrift, dem Wort Gottes, wollen wir ihn selbst und somit unseren Glauben besser kennen und lieben lernen.
- In den Lehrschreiben der Päpste, insbesondere zur Gesellschaftsordnung, fin- den wir Antwort auf Fragen und Probleme unserer Zeit. Besonders wertvoll erscheinen uns auch die Schriften von Mgr. Marcel Lefebvre und Prälat Robert Mäder. Wir wissen, dass unser Glaube im Einklang mit der gesunden Vernunft steht und scheuen uns nicht vor einer offenen geistigen Auseinandersetzung.
- Bücher über das Leben der Heiligen und solche, die zur Betrachtung anleiten, sollen zu unserer Selbstheiligung beitragen.
- In unserer Zeitschrift DER GERADE WEG tauschen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen aus. Zu ihrer Gestaltung kann jeder beitragen. Sie verbindet uns zugleich untereinander in besonderer Weise auch über große Entfernungen hinweg.
- Gesprächsthemen und Vorträge über die Kirchenkrise und über die Anliegen der Priesterbruderschaft St. Pius X. sowie aktuelle Probleme des Lebens nehmen auch in unseren Gruppenstunden einen wichtigen Platz ein. Wir wollen lernen, alle Fragen, die das alltägliche Leben mit sich bringt, mit den Maßstäben Gottes zu beurteilen und aus dem Glauben heraus zu beantworten (Mode, Musik, Filme, Internet, Verhalten in der Gesellschaft, Vergnügen, Freizeit…).
3. Säule: Freundschaft
„Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.“ (Apg. 4, 32)
Die KJB gliedert sich in Teilgruppen. Sie sollen sich durch einen freundschaftlichen und familiären Geist, durch Offenheit, Natürlichkeit und Ehrlichkeit auszeichnen. Das zeigt sich in der Kleidung, im Benehmen, im Reden und Tun. Dies drückt sich in der Heimatliebe und Naturverbundenheit aus, zeigt sich beim Musizieren, bei Sport, Spiel und Spaß.
Unserer Verbundenheit dienen die wöchentlichen Gruppenstunden, Regional-, Länder- und Gesamttreffen, Wallfahrten, Ferienlager, gemeinsame Ausflüge, Briefkontakte, technische Kommunikationsmittel und nicht zuletzt DER GERADE WEG. Wir warnen jedoch vor dem Gebrauch von Portalen wie Facebook, Twitter und Co., die eine Scheinwelt aufbauen, die nichts mit der natürlichen Welt zu tun hat. Ebenfalls schwächen diese die Freundschaften, verschwenden unsere Zeit und können zur Identitätsstörung führen.
Auf Einzelgespräche und geistige Freundschaften untereinander legen wir besonderen Wert, da wir hier ganz persönlich angesprochen und weitergeführt werden können.
4. Säule: Apostolat
„Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu senden und wie sehr sehne ich mich da- nach, dass es brenne.“ (Lk. 12,49)
Durch die kirchliche Gründung hat die KJB Anteil an der Sendung, die Christus seinen Aposteln zuteilwerden ließ, als er sprach: „Geht hin in alle Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk. 16,15)
Wir möchten durchdrungen vom Feuer des Heiligen Geistes und uns unserer Sendung zutiefst bewusst sein. Durch das Sakrament der Firmung haben wir die Befähigung bekommen, Apostel zu sein, ganz im Gehorsam gegenüber der Kirche, weil wir vor dem Bischof versprochen haben, unsere Seele und die Seelen der anderen zu retten, das Reich Gottes auf Erden auszubreiten und die Kirche zu verteidigen.
Wir wissen, dass eine der größten Sünden der heutigen Jugend der Individualismus ist, der nur nach der Erfüllung der eigenen Vorstellungen trachtet, ohne nach der Sendung Gottes zu fragen. Darum möchten wir umso mehr von Herzen das Werk vollbringen, für das wir von Gott in die Welt gesandt sind. Die Kraft und die Wirk- samkeit für diese apostolische Tätigkeit schöpfen wir aus dem hl. Messopfer.
Daher ist jeder von uns auch offen für die höchste Sendung, die einem zuteilwerden kann: die Berufung zum geistlichen Stand.
Das Apostolat der KJB kennt zwei Arten:
- Das persönliche Apostolat üben wir in der privaten Umgebung aus (in der Schule und Universität, am Arbeitsplatz und zu Hause). In erster Linie zeigt es sich durch das Beispiel eines lauteren Lebenswandels, den gelebten Glauben in inniger Gottverbundenheit, durch die Ausstrahlung, die Gespräche und Diskussionen.
- Das gemeinsame Apostolat erfolgt in verschiedenen Aktionen der Gruppen nach außen wie Flugblätter verteilen, Apostolatstände betreiben, Leserbriefe schreiben, Vorträge, Lager und Wallfahrten organisieren usw…
„Nun, um hier von Grund auf wieder neu aufbauen zu können, müssen wir
uns zunächst ein neues Denken zulegen – ein neues Denken im Geist Jesu Christi.“
Pater Franz Schmidberger
im Gründungsvortrag der KJB am 6. Januar 1977 in St. Pelagiberg