Manchmal hat man als gläubiger Christ das Gefühl, im Alltag vollkommen auf sich alleine gestellt zu sein. Man schämt sich für seinen Glauben und will am liebsten auch nicht allzu viel drüber reden. Was aber passieren kann, wenn man für seinen Glauben einsteht und sich offen zu ihm bekennt, sollen uns fünf kleine Geschichten aus dem Alltag zeigen, die wir die nächsten Wochen auf unserer Homepage veröffentlichen. Wenn auch Sie/Du schon ähnliche Erlebnisse gemacht haben/hast, freuen wir uns auf Ihren/Deinen Bericht, einfach per E-Mail an: homepage@k-j-b.de
Den Beginn macht Irina, 22, Physiotherapeutin
Der Profifußballer und Gott
Der normale Alltag hatte mich eingeholt. Wie immer kamen die Patienten mit ihren größeren und kleineren Problemen zur Behandlung. Kurz vor der Mittagspause klopfte meine Kollegin aufgeregt an der Türe und meinte: „Damit du Bescheid weißt, es gibt eine Planänderung: nach der Pause kommt ein Profifußballer zu dir!“ (mehr darf ich leider nicht verraten, Berufsgeheimnis natürlich) :).
Nach der Mittagspause durfte ich also den besagten Fußballer behandeln. In den darauf folgenden Wochen kam er häufiger zu mir und während der Physiotherapie begannen wir uns nebenher, im wahrsten Sinne des Wortes, über „Gott und die Welt“ zu unterhalten. Wir diskutierten zum Beispiel sogar über den Sinn der Fastenzeit und über verschiedene Glaubensgrundsätze. Ich vertrat meine Position als Christ und beantwortete so gut ich konnte seine Fragen. Allerdings war es noch nicht deutlich geworden welchen Standpunkt er eigentlich vertrat.
Als es irgendwann um das Thema Familie ging, unterhielten wir uns über den Stellenwert der „gesunden“ Familie. Ich war sehr neugierig und hätte nur zu gerne mal seine persönliche Meinung zu diesen Themen gehört, denn bisher waren seine Kommentare recht neutral und objektiv.
Wie wenn er meine Gedanken gelesen hätte, sagte er: „Also an erster Stelle bin ich gläubig – da steht Gott, an zweiter Stelle bin ich Vater – da steht meine Familie und an dritter Stelle bin ich Fußballer – da steht die Arbeit.“
In dem Augenblick war ich so überrascht von der Aussage, dass ich gar nicht wusste was ich antworten sollte. Ich war sprachlos. Von einem weltberühmten Fußballspieler hätte ich das wirklich nicht erwartet. Subjektiv gesehen hat er ja alles wonach ein „Weltmensch“ verlangt. Er ist berühmt, hat ein sicheres und gutes Einkommen und eine intakte Familie, was will man mehr? Pures Lebensglück?
Aber offensichtlich war da noch mehr… er hat den Glauben und hat die Notwendigkeit des Glaubens erkannt. Erst Gott, dann die Familie und dann die Arbeit. Das sollte doch die optimale Reihenfolge sein. Ich habe mich so darüber gefreut, als er das gesagt hat – was für ein Gespräch!
Wie sieht es denn eigentlich bei mir aus? Wer steht bei mir an erster Stelle?
Lassen wir uns diesen Fußballer ein Beispiel sein, und stellen wir Gott stets an die erste Stelle! Ohne Ihn können wir nichts tun und sind wir nichts, auch ein Profifußballer ist abhängig von Gott! Denn nur „durch die Gnade Gottes bin ich was ich bin!“ (1. Kor.15,10)