Neunter Stern – Maria, Zuflucht der Sünder
Liebe Jugendliche!
Nie werden wir es ganz begreifen können, wie groß unser Glück ist eine Mutter im Himmel zu haben, eine Mutter die für uns da ist, die für uns sorgt, die unser Heil ersehnt; eine Mutter die uns mehr liebt als jede irdische Mutter es je vermögen wird!
In zwei Momenten ist Maria unsere Mutter geworden: einmal auf verborgene Weise, durch Ihr FIAT, Ihr Ja-Wort, mit dem Sie Ihre völlige Ergebung in den Willen Gottes kundtat. Der hl. Bernardino von Siena erklärt, dass Maria von jenem Augenblick an, wie von mütterlicher Fürsorge „gedrängt“, für alle Menschen das Heil ersehnte. Niemanden wollte Sie ausschließen aus der Liebe Ihres mütterlichen Herzens!
Sodann wurde Maria zu unserer Mutter auf dem Kalvarienberg, als Ihr Sohn wegen unserer Sünden sich den Händen seiner Feinde auslieferte. Maria teilte mit Ihm auf vollkommener Weise jenen Opfergeist der darauf hinzielte, alle Menschen zum Heile zu führen, die Sünder zu bekehren! Unter dem Kreuz brachte Sie Ihren Sohn dem Vater dar, und mit Ihm sich selbst! Sie wurde zur Miterlöserin und Ihr Sohn erklärte Sie feierlich zu unserer Mutter: „Siehe da, deine Mutter“!
Maria liebt Ihre Kinder und ersehnt deren Heil. Genauso wie Christus, der gute Hirte und himmlische Arzt, ist auch Sie besonders besorgt um jene Schäflein, die vom rechten Weg abgekommen, und in Gefahr sind, auf ewig verloren zu gehen! Sie ist die Mutter auch der Sünder die sich ernstlich bekehren wollen. Kein Mensch, mag er auch noch so tief im Schlamm der Sünde versunken sein, wird von Ihr zurückgewiesen, wenn er sich mit kindlichem Vertrauen an Sie wendet.
„Mehr Freude gibt es im Himmel über einen Sünder der sich bekehrt als über 99 Gerechte die der Buße nicht bedürfen“. Auch für Maria, für Ihr Unbeflecktes Herz ist es eine unsagbare Freude, wenn ein Sünder sich reumütig an Sie wendet und sich ernstlich vornimmt sich zu bessern.
Nehmen wir das Beispiel einer irdischen Mutter die sich auf liebevolle Weise um Ihr Kind bemüht und es in der Tugend erzieht. Wie schwer würde das Herz dieser Mutter leiden, wenn dieses Kind sich gegen Sie wenden würde, wenn es sie verletzen und belügen würde…! Umso größer jedoch wäre die Freude, wenn ein solches Kind selbst nach längerer Zeit die eigenen Fehler einsehen und sich reuevoll an das liebende Mutterherz wenden würde! Jedes mal, wenn wir eine Sünde begehen, wenden wir uns von Maria ab, wir verletzen Ihr Unbeflecktes Herz! Man vermag es jedoch nicht die Freude zu beschreiben, die Sie empfindet, wenn ein Sünder zu Ihr zurückkehren will!
Ist ein Mensch durch eine höllische Kette an ungeordnete Leidenschaften gebunden, so wende er sich also vertrauensvoll an seine himmlische Mutter, Sie wird seine Zuflucht sein, denn niemals wird Sie einen Sünder im Stiche lassen, der mit aufrichtigem Herzen sich an Sie wendet! Sie fühlt mit dem Sünder mit und bittet Ihren Sohn um sein Erbarmen!
Wie sehr ersehnt Gott dass wir ein kindliches Vertrauen seiner heiligsten Mutter schenken! Die großen Marienerscheinungen der letzten Jahrhunderte, besonders Fatima, weisen darauf hin. Der Himmel möchte dass die Menschen sich an Maria wenden, durch Sie soll das Reich Christi wiederhergestellt werden, durch Sie sollen viele Sünder sich bekehren und in Ihr sollen sie ihre Zuflucht finden!
Durch die Mittlerschaft Mariens haben wir die Gnade und damit das übernatürliche Leben empfangen, durch Sie sind wir zum übernatürlichen Leben geboren worden. Jedes mal wenn wir in der heiligen Beichte eine Todsünde bekennen und bereuen, ist es wiederum Maria die uns das übernatürliche Leben von neuem schenkt!
Sollten wir durch Schwachheit in die Gewohnheit der Sünde fallen, so wollen wir uns vertrauensvoll an die himmlische Mutter wenden, ohne dass uns unser Feind überliste. Der Teufel begnügt sich nicht damit, die Seele in einer einmaligen Sünde fallen zu lassen, vielmehr trachtet er danach, in ihr die Hoffnung auszulöschen und Verzweiflung zu sähen!
Maria hat „Gnade gefunden bei Gott“! Nie war Sie von der Liebe Gottes abgeschieden, nicht einen einzigen Augenblick von der Gnade getrennt! Jeder, der den Schatz der Gnade verloren hat, wird ihn also sicherlich bei Ihr und durch Ihre Hilfe finden, wenn er Sie kindlich darum bittet! Sie ist wahrhaft die Zuflucht der Sünder – und wir sind Sünder, die der Barmherzigkeit und der Hilfe der himmlischen Mutter stets bedürfen!
Jedoch werden nur jene die Hilfe dieser liebenden Mutter erhalten, die sich wirklich von der Sünde lossagen wollen. Der hl. Alfons von Liguori berichtet wie ein Sünder sich an die himmlische Mutter wendete mit den Worten: „Monstra te esse Matrem“, daraufhin antwortete Maria: „Monstra te esse filium“ – Wir können nicht Maria als unsere Mutter anrufen, auf Ihre Barmherzigkeit hoffen, wenn wir uns nicht entschieden von der Sünde lossagen wollen.
Es wäre ein gefährliches Wagnis, wollten wir uns freiwillig in die Sünde begeben mit dem Gedanken, dass wir eh Maria zur Mutter haben und Sie uns schon wieder aus dem Schlamassel raus helfen wird…! Wie oft haben wir auf diese Weise die Barmherzigkeit Mariens missbraucht?
„Maledictus a Deo qui exasperat matrem suam“ (Eccli 3, 18) – Verachtet von Gott ist jener der seine Mutter kränkt.
Diese Wahrheiten sollen uns anspornen, unsere himmlische Mutter auf kindliche Weise zu lieben. Wir wollen Ihr täglich beweisen, dass wir Ihre Kinder sein wollen und immerzu wollen wir uns bemühen, bessere Kinder zu werden! Und wenn der Schatten der Sünde über unsere geschwächte Natur hereinbricht, so wollen wir uns voller Zuversicht an die himmlische Mutter wenden mit den Worten des hl. Bernhard:
„Gedenke, o mildreichste Jungfrau Maria, dass es noch nie gehört worden ist, dass Du jemanden verlassen hättest, der zu Dir seine Zuflucht genommen, Deine Hilfe angerufen, und um Deine Fürbitte gefleht hat. Von solchem Vertrauen beseelt, eile ich zu Dir, o Jungfrau der Jungfrauen, o Mutter, zu Dir komme ich, vor Dir stehe ich seufzend als Sünder. O Mutter des Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig und erhöre mich. Amen.“
Maria, Zuflucht der Sünder, Bitte für uns!
Mit priesterlichem Segensgruß
in Corde Matris
P. Elias Stolz
☞ Stossgebet:
“Du Zuflucht der Sünder, bitte für uns.“
☞ Vorsatz des Monates:
Folgen wir diesem Aufruf Mariens: “Opfert euch für die Sünder auf und sagt oft, besonders wenn ihr ein Opfer Bringt: O Jesus, das tue ich aus Liebe zu dir, für die Bekehrung der Sünder und als Wiedergutmachung für die Sünden gegen das Unbefleckte Herz Mariens.“ Fatima, 13. Juli.
☞ Lesetipp:
Kapitel 5, 6, 28 aus dem Buch : “Aufruf der Botschaft von Fatima“ von Schwester Luzia.